Nach dem Abstieg meiner grün-weißen Liebe habe ich eine gewisse Erleichterung verspürt. Die Hoffnung, vielleicht mal nicht bis zum Ende der Saison zittern zu müssen und die bockstarke Besetzung der 2. Liga haben eher zu einer gewissen Vorfreude geführt. Hinzu kam, dass der meiner Meinung nach längst überfällige Umbau der Mannschaft nun zwangsweise vollzogen werden musste. Kurzum, Vorfreude statt 2.Liga-Frust. Dann kam der erste Spieltag, Samstag 20:30 Uhr, Flutlicht, 14.000 Besucher und ich mittendrin. Das Spiel gegen Hannover war ernüchternd, aber es fühlte sich nicht anders an, als die vergangenen Saisons. Es folgte das Auswärtsspiel in Düsseldorf, ebenfalls Samstag, 20:30 Uhr (3:2 Sieg) und die Sonntagsniederlage gegen Paderborn. Sonntags ist eh blöd, da ist es egal, wann angepfiffen wird. Alles war bislang wie immer: Werder ist eine Wundertüte, die Spiele waren nicht besser oder schlechter als vorher und die Zeiten nun auch nicht gerade anders. Tja, und das änderte sich heute.
Werder Bremen – neben Punkten fehlen vor allem Empathie, Transparenz und Kompetenz Werder Bremen steht mal wieder vor einer entscheidenden Woche. Am kommenden Wochenende können es die Grün-Weißen zwar noch aus eigener Kraft schaffen, sich zumindest in die Relegation zu retten, aber was kommt dann? Der Verein, bzw. die KGaA ist mittlerweile hoch verschuldet, es müssen mindestens 10 Mio EUR netto als Transferplus erwirtschaftet werden, was widerum die Wettbewerbsfähigkeit der kommenden Saison arg in Frage stellt. Natürlich steht die sportliche Rettung jetzt an erster Stelle, aber das sollte nur für die Operative gelten, denn wenn jetzt nicht hinterfragt, wie es dazu kommen konnte, wann denn dann? Nach einer möglichen Relegation? Nach dem Urlaub? Nein, jetzt ist es an der Zeit, Werder Bremen einmal von Grund zu durchleuchten. Unabhängig von der sportlichen Leitung, dem Aufsichtsrat und dem Vorstand, zu denen man stehen kann, wie man mag, liegt meines Erachtens das Problem nich