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Es werden Posts vom 2012 angezeigt.

Neu in der Welt der großen Fußballunterhaltung?

Es ist jedes Jahr das Gleiche. Mit dem Start in die neue Saison stehen viele Menschen vor einem bislang unbekannten Mysterium, dem Bundesligaspieltag. Besonders betroffen sind Bewohner aus Aufstiegsstädten, die jetzt auch in die große weite Welt der Bundesliga eintauchen wollen, Neu-Jahreskartenbesitzer, Neugierige und Jugendliche, die nun auch endlich mal alleine ins Stadion dürfen. Alle diese eint, dass sie bereits grundsätzlich eine Affinität zum Fußball mitbringen und der Kulturschock daher nicht so einschneidend ist. Ganz anders aber trifft es die "Mitbringsel", die von dem neuen Freund oder der neuen Freundin in einem Überschwang der Hormone mit ins Stadion geschleppt werden und noch nie etwas mit Fußball zu tun hatten, ja in vielen Fällen sich sogar durchaus abfällig geäußert haben. Damit der erste Tag im Stadion nicht gleich der letzte in der Beziehung sein muss, finden sich nachfolgend einige sehr nützliche Tipps zum Umgang im Stadion und Erklärungen über den Fan an

Faszination Fußballgott

Was auf den ersten Blick etwas blasphemisch erscheint, ist ein feststehender Begriff in deutschen Stadien. In nahezu jeder Spielstätte ertönt in ganz bestimmten Situationen die Huldigung eines Spielers mit dem Zusatz "Fußballgott". Der ungeübte Zuschauer dürfte sich bei der Auswahl der Spieler ab und an die Augen reiben, weil er nicht zwingend diesen Kicker mit dem Begriff in Verbindung gebracht hätte. Deshalb finde ich, dass es der Aufklärung des Phänomens "Fußballgott" bedarf. Da der Begriff nicht wirklich definiert ist, wird er auf sehr unterschiedliche Art und Weise genutzt. Entstanden ist er in den 70er Jahren, als Bezeichnung für Spieler, die in der Lage waren, überirdisch Leistungen abzurufen und Besonderes mit dem Ball anzustellen. Der erste bekannte Fussballgott war daher auch kein geringerer als Pele, der, wie kein anderer für Extravaganz und Stil im Fußball steht. Ihm folgten Spieler wie Uwe Seeler, die gar nicht mal vergleichbar gut, aber zumindest ver

Die richtige Vorbereitung in die Saison

Die EURO hat uns in diesem Jahr nicht nur tolle Spiele, Spannung und feiernde Spanier beschert, sie hat vor allem eines getan: sie hat die schlimmste Zeit des Jahres überbrückt: die Wochen zwischen Saisonende und Vorbereitungsbeginn. In dieser Zeit muss man normalerweise nicht nur ertragen, dass keine Bundesligaspiele stattfinden, man kann nicht einmal Neuigkeiten rund um den Verein erwarten, weil sogar Manager und Trainer im Urlaub sind und so richtig gar nichts durchsickert. In diesen Zeiten hätte die BILD-Zeitung vermutlich Umsatzeinbußen um die 30%, wenn sie nicht die abstrusesten Transfergerüchte streuen würde, damit überhaupt noch ein Fußballfan aus seiner Lethargie geweckt werden kann, um sich selbst dann ein Blatt zu kaufen, auch wenn er keine Noten seiner Lieblingsspieler darin erwartet. Nun haben wir in diesem Jahr diese Durststrecke ja zumindest unterhaltsam über die Bühne gebracht und können uns wie die Profis nun genüsslich schon mal auf die neue Saison vorbereiten. Währen

Kloppo kommt mir ein bisschen spanisch vor.

Alle zwei Jahre bietet sich dem Fußballfan nun das gleiche Bild. Irgendein europäisches Land schickt seine besten 11 Jungs gegen die Spanier ins Finale und muss am Ende als erster auf das Podest, um sich die Silbermedaille abzuholen. Nach Deutschland und Holland hat es nun gestern die Italiener getroffen, die als begossene Pudel als erste den Gang zum Präsidenten-Handshake antreten mussten. Das Spiel war eindeutig und der Sieg absolut verdient, daran gibt es wahrlich nichts zu rütteln. Spanien ist ein absolut verdienter Europa- oder Weltmeister, was zwar begrifflich ein Unterschied, faktisch aber doch durchaus deckungsgleich ist. Wie immer nach großen Turnieren beginnt jetzt die Phase, in der Trainer, Offizielle, Medien etc. spekulieren, woran das gelegen hat. Auf der Hand liegt, dass sie über eine sehr homogene Truppe verfügen, die spielerisch auf extrem hohen Niveau konstant ihre Gegner an die Wand spielen können. Passsicherheit, Kondition, Laufwege und Abstimmung passen perfekt in d

Eine Folge des Intellekts

Wir können nun also auch die Koffer packen. Schade und vor allem in Anbetracht des gesamten Turniers absolut ungerecht. Haben wir doch bis gestern nicht nur unsere eigenen Fans begeistert und mitgerissen, sondern auch bei den neutralen Zuschauern ein wohlwollendes Lächeln erzeugen können. Wir haben gezeigt, dass die typisch deutsche Spielweise, die ja unter Berti z.B. durchaus auch funktioniert hat, passé ist und wir mittlerweile Jungs auf dem Platz haben, die nicht nur geradeaus laufen können, sondern dabei auch noch spannende Sachen mit dem Ball machen können. Wir haben tolle Individualisten wie Khedira und Özil, super Mannschaftsspieler wie Hummels und Müller und vor allem eine Mannschaft….gehabt! Gestern Abend ist mal wieder ein typischer "Löw" passiert. Er war wie auch schon im zweiten Spiel und Halbfinale der WM seiner Eitelkeit erlegen. Damit meine gar nicht sein schmuckes äußeres Erscheinungsbild, sondern seinen Fußballintellekt, den er meiner Meinung nach, als "

Das Realitätsvergleichsparadoxon

Menschen und ganz besonders wir Deutschen lieben es, die Realität durch Vergleiche zu erklären oder zu "quasi-beweisen". Dabei ist es sogar oftmals unerheblich, ob es sich um tatsächliche Fakten oder nur gefühlte Zustände handelt, mit denen aktuelle Ereignisse verglichen werden. Ein Paradebeispiel ist das Wetter. Auch in diesem Jahr wird es wieder den heißesten Tag im Monat X seit Beginn der Wetteraufzeichnungen geben, während unsere Eltern kund tun, dass dieser heiße Tag ja niemals mit dem vergleichbar ist, was sie tagtäglich in ihrer Jugend im Sommer erlebt haben. Ob faktisch oder nicht, jede Bezugsgröße ist letztendlich für den aktuellen Tag selber vollkommen unerheblich, denn sie ändern weder das Wetter noch helfen sie uns bei der Entscheidung, welchen Sonnenfaktor wir wählen sollen. Trotzdem begegnen wir sinnlosen Vergleichen immer wieder. Als Fußballfan gehört man zu einer Spezies, die diese Eigenschaft dahingehend perfektioniert, dass zukünftige Ereignisse bereits in d

Deutsche Bank besiegelt Griechenlands Schicksal

Gestern Abend auf dem Weg zum Public Viewing im Olympiastadion waren sich um mich herum eigentlich alle einig: gegen Griechenland wird ganz schwere Fußballkost erwartet. 10 Griechen verteidigen um den eigenen Strafraum herum, während 10 Deutsche versuchen in Handballmanier in selbigen einzudringen. Sehr schön auf den Punkt brachte die deutschen Sorgen der griechische Kassierer im Supermarkt gestern: "bis 75.Minute ist 0:0 und dann kommt der alte Mann". Gemeint war Angelos Charisteas, der bereits 2004 die Griechen mit einer ähnlichen Taktik zum Titel schoss. Die Stimmung war daher gut, aber doch nüchterner, als z.B. gegen Holland, wo der Ausgang des Spieles im Vorfeld erheblich offener war. Gerade in solchen Momenten zeigt sich aber, warum der Fußball in der Lage ist, überdimensionale und unerwartete Emotionen freizusetzen, denn ca. 120 Minuten später standen alle Zuschauer auf den Plätzen, tanzten und feierten, als wäre Deutschland gerade Europameister geworden. Nun, es war

Löws B-Probe positiv

.. ungeahnter Rum ganz außen Außenverteidiger sind schon ein eigenes Völkchen. Früher hießen die meisten „der da hinten rechts“ oder „links hinten“, während in der Mitte Manndecker und/oder Libero eventuell noch namentlich bekannt waren. Sieht man mal von Manni „Bananenflanke“ Kaltz oder der „Waltz aus der Pfalz“ ab, werden selbst eingefleischte Fußballfans bei der Auflistung vergangener Erfolgsmannschaften das erste Mal bei dem Namen des rechten Verteidigers stocken und beim linken aufgeben. Selbst bei dem Rückblick in die eigenen Jugendmannschaften im Verein müssen im Regelfall Eselsbrücken wie „der Blonde, der immer die Paninibilder verloren hat“ helfen, damit man sich ein Bild machen kann. Es waren halt die Typen, die konditionell stark, aber technisch eingeschränkt waren und auf der Position nicht viel anrichten konnten. So war es immer und so wird es immer sein dachten alle. Die offensivere Ausrichtung der Außenverteidiger hat in den letzten Jahren jedoch dafür gesorgt, dass

10+1 Freunde müsst Ihr sein

...oder die CPU im deutschen Spiel Mit einer wirklich beeindruckenden Leistung haben unsere Jungs den holländischen Wohnwagen nahezu alleine gepackt und zur Abfahrt vorbereitet. Dass die absehbare Rückreise der niederländischen Fans am Sonntag ausgerechnet durch Deutschland führen wird, gleicht fast altertümlichen Riten, bei denen die Unterlegenen Ihre Schätze und Waffen durch das Land des Siegers zum Kaiserpalst tragen mussten und sich dem Hohn und Spott der am Wegesrand stehenden gewiss sein durften. Nun, so schlimm wird es wohl nicht, aber die amüsierten Blicke und vereinzelten Hupkonzerte der deutschen Autofahrer werden sie dennoch wohl ertragen müssen. Ja, noch ist es nicht so weit, aber wer glaubt denn wirklich daran, dass die zerstrittene und vollkommen demotivierte holländische Mannschaft in einem Kraftakt die homogenen Portugiesen mit zwei Toren besiegen sollte. Es heißt zwar so schön überstrapaziert „im Fußball ist alles möglich“, doch dazu müsste am Sonntag vermutli

Läuft die EM wirklich schon eine Woche?

Läuft die EM wirklich schon eine Woche? Irgendwas ist anders bei dieser EM. Sie fühlt sich in Deutschland zumindest nicht ganz so euphorisch und knisternd an, wie die letzten großen Turniere. Aber woran liegt das? Die Biergärten und Public Viewings sind voll, Panini verkauft seine Klebebildchen wenn auch mit merklicher Konkurrenz durch die Rewe Sammelbilder, die neuen Trikots werden 1a verkauft, die Autofähnchen sind wieder angebracht und die Fanartikel-Hersteller haben sich beinahe damit selbst übertroffen, unsere Nationalfarben auf alles anzubringen, was sich auch nur im Entferntesten verkaufen lässt. Die Industrie und das Gastgewerbe habe also Ihr Bestmöglichstes gegeben. Die Gründe liegen wohl eher in dem Ende der vergangenen Saison begründet. Nahezu jeder noch so schön inszenierte Höhepunkt hat sich im Nachhinein als Dämpfer erwiesen. Die Spannung in der Meisterschaft war schon einige Spieltage vor dem Ende dahin, so dass selbst die Übergabe der Meisterschale kein außer